Wirtschaftsminister besucht Novoplast Schlauchtechnik
Halberstadt, den 3. Februar 2016 – Heute begrüßte Ole Stein, der Geschäftsführer der Novoplast Schlauchtechnik, einer Tochter der international engagierten Masterflex Group, eine Besucher-Delegation von Landesregierung und Landtag, geführt von Hartmut Möllring, Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt. Begleitet wurde er von Heike Brehmer, MdB, Frauke Weiß, MdL, Martin Skiebe, Landrat des Landkreises Harz, Daniel Szarata, Landtags-Kandidat und Thomas Rimpler, Wirtschaftsförderer Stadt Halberstadt. Die Politiker wollten sich vor Ort das Erfolgsmodell von Novoplast Schlauchtechnik anschauen, die noch in den Wirren der Wende 1990 gegründet worden war und heute einer der größten Arbeitgeber der Region ist.
Nach dem Rundgang durch das ca. 20.000 m2 große Gelände mit drei Reinräumen der Klassen 6 bis 8 diskutierten die Vertreter der Firma mit den Landespolitiker vor allem über zwei Themen: Den Rückgang von ausbildungswilligen und -fähigen jungen Menschen in der Region sowie über die Nebenbedingungen des Mindestlohns.
Stein: „Wir bilden seit Jahren und gerne Schulabgänger als Verfahrenstechniker für Kunststoff und Kautschuk aus. Doch die Zahl der Bewerbungen ist seit Jahren rückläufig. Auch die Vorbildung dieser jungen Menschen, was Grundrechenarten, Rechtschreibung und Allgemeinbildung angeht, folgt leider diesem Trend. Als Teil eines internationalen Konzerns sind wir jedoch zwingend auf motivierte und gut ausgebildete Nachwuchskräfte angewiesen, die bei uns auch richtig Karriere machen können. Denn bei millionen-schweren Investitions-Entscheidungen achtet unsere Zentrale natürlich auch darauf, dass wir auf Sicht von fünf bis zehn Jahren eine ausreichend große und qualifizierte Belegschaft zur rentablen Nutzung von Maschinen und Reinräumen haben. Was nutzen hochwertigste Anlagen, wenn sie keiner bedient? Daher hoffen wir, dass es der Politik gelingt, diese Standort-Frage im Sinne der Halberstädter und der Region zu lösen.“
Auch beim Thema Mindestlohn sprach Stein Klartext: „Wir haben kein Problem mit einem Lohn von 8,50 €/ Stunde. Nur verzerrt der Mindestlohn, den man ohne jegliche Qualifikaton erhält, die Entlohnungsstruktur bei nicht so hoch qualifizierten Tätigkeiten. Zudem belasten die bürokratischen Aufwendungen, nicht nur im Zusammenhang mit dem Mindestlohngesetz, die Verwaltung des Unternehmens. Das kann sich für diese industriearme Region zum Standort-Nachteil auswirken.“
Minister Möllring konnte die Ausführungen durchaus nachvollziehen. Insbesondere zur Frage der Ausbildungsqualifikation nahm er Stellung.
Die Landtagsabgeordnete Weiß betont die gegenseitige Bedeutung der Ausbildung des Nachwuchses. Weiß: „Wer in junge Leuten investiert, ist auf der richtigen Seite und tut etwas für die Zukunft. Wichtig ist zudem, dass diese qualifizierten Fachkräfte hier interessante Unternehmen finden und Perspektiven erhalten - dann bleiben sie auch in unserer Region.“